Letzte Woche fand in Wattens ein Treffen des Tiroler Elektromobilitätsclusters statt, zu dem die Standortagentur Tirol einlud.
Neben Berichten aus der gelebten Praxis (Modellregion Kärnten) und der Energiewirtschaft (BEÖ – Bundesverband Elektromobilität Österreich) berichtete auch Frau Spyra, vom BMVIT, über die neueste Staatsoffensive zur Förderung alternative Antriebe. Da der Verkehr in Österreich einen Anteil von 45 % am gesamten CO2-Ausstoß des Landes hat und eine zukünftige Steigerung der Verkehrszahlen erwartet wird, erhofft man sich durch die E-Mobilität eine Verbesserung der CO2-Bilanz.
Unter dem Motto „Saubere Energie im Verkehr“ wurde ein Strategierahmen erarbeitet, der verschiedene Anreize umfasst. Mit 4.000 Euro Förderung von Elektrofahrzeugen auch für Privatpersonen ist damit auch ein großer Akzent gesetzt worden. Die Förderung kann ab 1. März 2017 rückwirkend für den 1. Jänner 2017 beantragt werden. Zusätzlich gewähren die Bundesländer noch unterschiedliche Zuzahlungen. Außerdem werden auch noch Wallboxen gefördert.
Das Bundesland Tirol unterstützt die Entwicklung der E-Mobilität und setzt zudem auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien (hauptsächlich Wasserkraft, aber auch Photovoltaik, Biomasse und die Nutzung von Wärmepumpen) und will den Energieverbrauch bis 2050 um die Hälfte senken, um damit energieautark zu werden. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.tirol2050.at.
Für mich persönlich war der Vortrag von Dr. Martin Ebner, CEO bei Battrion, spannend. Battrion ist ein Spin-Off der ETH Zürich und beschäftigt sich mit der Degradation von Batterien verursacht durch die Schnellladung. Die Degradation wird besonders durch die negativen Elektrode bestimmt, die aus Graphit besteht. Da Graphit hauptsächlich aus China stammt und im konventionellen Verarbeitungsprozess hoher Ausschuss entsteht, forscht Battrion an einer alternativen Anordnung des Graphits in der Zelle. Derzeit befindet sich die Versuchsanlage im Betrieb und die Produktion wird auf größere Mengen hochgefahren. Ob und wie weit sich das von Battrion entwickelte Verfahren durchsetzt, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall ist der Ansatz sehr spannend.
Neben dem Tech-Talk über den Zellaufbau waren für mich besonders die unterschiedlichen Zusammensetzungen der Lithium-Ionen-Batterien und ihre Anwendungen, die Herkunft der Materialien und die erwarteten Preis- und Marktentwicklungen interessant. O-Ton Dr. Ebner: Auch wenn die Lithium-Ionen-Akkus nicht unbedingt die beste Technik sind, werden sie sich wahrscheinlich großflächig durchsetzen. Herr Ebner begründete seine Theorie mit der Entwicklung der Photovoltaik Module.
Fazit
Alles in allem war die Veranstaltung sehr spannend und die knapp 70 Teilnehmer hatten genügend Zeit zum Fachsimpeln und Netzwerken. Es ist schön, wenn es auch auf lokaler Ebene mehr Initiative, wie diese, gibt, damit das Thema Elektromobilität eine breitere Ebene erreicht.