Diese Woche erschien auf dem Blog der Unternehmensdemokraten ein vielbeachteter und oft geteilter Artikel von Dr. Mario Buchinger. Dabei ging es um die Phasen von Krisen am Beispiel der deutschen Autoindustrie.
Wir diskutieren die Veränderungen in der Automobilbranche häufig und hören immer wieder: „Die Gewinne sprudeln, damit kann es der deutschen Autobranche nicht so schlecht gehen.“ Eine weitere Aussage lautet: „Die Deutschen haben so viel Knowhow in der Schublade und müssen es nur rausholen.“
Die erste Aussage lässt sich leicht verifizieren und stimmt – derzeit noch. Doch das ist das gefährliche an existenzbedrohlichen Krisen, sie sind anfangs sehr schwer zu erkennen. Der derzeitige Erfolg gibt den Unternehmenslenkern anscheinend Recht. Aber wie sagte Albert Einstein:
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Über das Knowhow lässt sich streiten, denn oft wurden bereits mögliche „Tesla Hunter“ aus Wolfsburg, Stuttgart oder Ingolstadt gehypt. Über Ankündigungen und einzelne Vorführmodelle ist leider keine Variante hinausgekommen. Und es ist vermessen zu glauben, dass die Konkurrenz wartet bis die deutsche Autoindustrie den Anschluss schafft.
Mario Buchinger ist der Meinung, dass die Vorboten einer existenziellen Krise bereits zu erkennen sind und erläutert die Stufen davor. Dass die Veränderungen sicher nicht von heute auf passieren werden, ist klar. Doch die Arroganz und das Kundenverständnis der deutschen Autobauer, welche man am Dieselskandal sehr gut studieren konnte, werden langfristige Auswirkungen haben.
Auch wenn man in Mitteleuropa, vornehmlich in Deutschland und Österreich, eine gewisse Markentreue hat, darf man aus dieser Sichtweise nicht auf die ganze Welt schließen. Der Reputationsverlust für „German Engineering“ ist enorm.
Aktuell berichtet Spiegel Online über eine perfide Taktik des VW-Konzerns. Daraus geht hervor, dass es die Deutsche Automobilindustrie, allen voran Volkswagen, offenbar mit der Aufklärung des Diesel-Skandals und dementsprechend mit der Bewältigung ihrer strategischen Krise, nicht sonderlich ernst meint.
Einen Satz aus diesem sehr lesenswerten Artikel möchte ich noch zitieren:
„Der eigene Erfolg ist oft das größte Hindernis, strategische Krisen zu erkennen.“
Sind Sie neugierig geworden? Dann lesen Sie den ganzen Artikel unter: https://www.unternehmensdemokraten.de/strategische-krisen/
Beste Grüße
Ihre Marlene Buchinger