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Licht am Ende des Tunnels?

Licht am Ende des Tunnels für Elektromobilität

In diesen Tagen erschien ein Beitrag auf ORF.at mit dem Titel „Hürden im Alltag sollen fallen – E-Auto-Infrastruktur im Visier“. Darin waren keine wirklichen Neuigkeiten zu lesen, aber folgendes möchte ich hier doch zitieren:

Laut dem VCÖ (Verkehrsclub Österreich) gab es zum 31.01.2017 9.418 Elektroautos in Österreich, davon die meisten in Niederösterreich (2.136), gefolgt von Oberösterreich (1.631) und der Steiermark (1.440). Tirol liegt mit 765 Fahrzeugen an drittletzter Stelle. Im Jahr 2017 sollen noch 4.500 weitere Fahrzeuge zugelassen werden. Damit gibt es zwar einen großen prozentuellen Zuwachs, aber die absoluten Fahrzeugzahlen sind nach wie vor ernüchternd.

Allzu oft wird mit dem „Reichweitenproblem“ und dem langen Ladevorgang argumentiert. Diesbezüglich habe ich folgende Fragen an Sie:

Wie sieht Ihr Fahrtprofil aus? Wie viele Kilometer fahren Sie täglich bzw. regelmäßig (zur Arbeit, zum Einkaufen)? Und wie oft fahren Sie tatsächlich längere Strecken?

Über unser Firmenfahrzeug haben wir schon ausgiebig berichtet und gezeigt, dass Elektromobilität auch bei 40.000 km pro Jahr sehr gut möglich ist. Ein Bericht über das erste Jahr wird demnächst erscheinen.

Ich habe mir jetzt auch noch unser Zweitfahrzeug angesehen, das leider am Land noch immer nötig ist. Die längsten Strecken waren 200 km lang (Hin- und Rückfahrt gemeinsam). Meistens lag der Radius bei  40-60 Kilometern, oft wurden auch nur innerorts weniger als 10 Kilometer gefahren.

Diese Reichweite schaffen die heute vorhandenen Elektroauto bereits. Bei dieser geringen Fahrleistung wäre auch gewährleistet, dass Sie das Fahrzeug zuhause wieder aufladen können, was sicherlich am günstigsten ist. Falls wirklich nötig, kann man auch unterwegs tanken, während man andere Dinge erledigt, also beispielsweise einkaufen geht.

ÖHUB

Es gibt gute Nachrichten: Denn elf österreichische Energieversorger haben sich zum „ÖHUB“ zusammengeschlossen – einer einheitlichen Ladeplattform. Somit kann man mit einer Karte an über 1.300 Ladestationen tanken. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sowohl mit der dazugehörigen Ladekarte, als auch via Smartphone-App oder Kreditkarte tanken kann, was eine wirkliche Erleichterung darstellt.

Nervig

Wir laden hauptsächlich zuhause und an den diversen Tesla Superchargern. Bisher gab es nur einen Ladevorgang an einer Tanke-Tankstellen (von EVN und Wien Energie), die jetzt auch zum ÖHUB gehören. Es war damals im September 2016, selbst nach einem Anruf bei der EVN und einem bei der Wien Energie Hotline, nicht möglich den Preis für den Strom in Erfahrung zu bringen. Die Abrechnung kam erst über zwei Monate später.

Ich hoffe, dass ÖHUB eine transparente Preisübersicht bietet und würde mir wünschen, dass ich zukünftig bereits online sehen kann, welche Preise bei welcher Station verrechnet werden, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein.

Zudem muss hier nochmals erwähnt werden, dass die Verrechnung pro Zeiteinheit (Minuten) absolut nicht fair ist, denn die angegebenen Spitzenlasten der Stationen werden oft nicht erreicht. Dementsprechend dauert das Laden dann länger und man zahlt dadurch mehr. Eine Abrechnung der getankte Energiemenge (Kilowattstunden) ist transparent und technisch möglich. Mit Zunahme der Ladestationen und vermehrter Konkurrenz wird die Situation für den Konsumenten sicherlich zukünftig noch besser werden.

Fazit

Es tut sich einiges im Bereich Elektromobilität in Österreich. Das Verkehrs- und das Umweltministerium wollen nochmals ganz tief in den Fördertopf greifen und sowohl Autos als auch Ladestationen fördern. Hoffentlich ist es mehr als der Tropfen auf den heißen Stein. Ich glaube, dass die Umstellung auf Elektroautos mit einer gewissen Scheu behaftet ist, denn wir werden regelmäßig gefragt, wie oft wir schon mit einer leeren Batterie liegen geblieben sind. Noch nie!

Man ändert mit einem Elektroauto seine Gewohnheiten, was am Anfang zwar ungewöhnlich, aber überhaupt nicht schlimm ist. Wenn unser Zweitauto (Mini, 10 Jahre alt, 144.000 Kilometer) das Zeitliche segnet, kommt ein weiteres Elektroauto ins Haus, denn für die Kurzstrecke sind diese Fahrzeuge unschlagbar.

Wäre das für Sie denkbar? Haben Sie Fragen oder sind Sie anderer Meinung? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Beste Grüße,
Ihre Marlene Buchinger