Auszeichnungen für Elektromobilität in Österreich
Neben all den Nachrichten über den Diesel sind ein paar gute Neuigkeiten fast untergegangen. Es hat etwas gedauert, aber im Februar erreichte uns eine Auszeichnung zum Thema Elektromobilität aus dem Jahr 2017. Buchinger|Kuduz wurde vom österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft für
Kompetenz im Klimaschutz
ausgezeichnet, da wir mit unserer Entscheidung den Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen, „einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten“.
Außerdem wurde unser Restart Thinking-Blog beim VCÖ-Mobilitätspreis 2017 der österreichischen Institution VCÖ – Mobilität mit Zukunft berücksichtigt:
„Sie haben mit Ihrem Projekt einen wichtigen Beitrag für nachhaltige Verkehrslösungen geleistet und so vielen Personen und Organisationen eine gute Möglichkeit zur Nachahmung aufgezeigt.“
Elektromobilität als Zukunft der Mobilität?
Dieses Lob freut uns selbstverständlich, ist aber kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Genauso wie der VCÖ beschäftigen wir uns auch mit allen möglichen und unmöglichen Fragen rund um die Mobilität. Der VCÖ betrachtet vor allem die Mobilität in Österreich. Diesbezüglich habe ich eine interessante Grafik auf der VCÖ-Webseite (1) gefunden, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte:
Daran erkennt man gut, dass die derzeit viel diskutierte Elektrifizierung des Autos leider noch nicht wirklich weit vorangeschritten ist. Wiederum gibt es bereits ein riesiges Angebot im öffentlichen Verkehr, welches auch tatsächlich genutzt wird. Laut dem VCÖ wurden im Jahr 19,5 Milliarden Personenkilometer mit der Bahn oder anderen strombetriebenen öffentlichen Verkehrsmitteln zurück gelegt, das entspricht etwas einem Sechstel der gesamt in Österreich gefahrenen Kilometer. (2)
Auch wenn wir von Buchinger|Kuduz unseren Fuhrpark auf Elektroantrieb umgestellt haben, ist die Einzelmobilität noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn auch ein Elektroauto steht zu 90 % der Zeit herum, daher ist der Ressourcenverbrauch im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu rechtfertigen. Wir haben daher bereits im vorigen Jahr unsere Fahrten mit der Bahn ausgebaut. Zwar ist es noch nötig zum nächstgelegenen Bahnhof mit dem Auto zu fahren, aber danach gestaltet sich das Reisen sehr unkompliziert.
Zu unseren Bahn-Destinationen zählten u.a. Wien, Kassel, Berlin, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg. Aber nicht nur die Reisen in Ballungszentren funktionieren, auch entferntere Gegenden, wie der Bayrische Wald oder der Kreis Gerolstein sind so erreichbar. In Kombination mit den angeboten Bahnkarten ist die Bahn preismäßig immer mit einem konventionellen Fahrzeug (Berechnungsgrundlagen: 0,30 ct in Deutschland bzw. 0,42 ct in Österreich) vergleichbar.
Weitere Vorteile
Neben den Emissions- und Kostenaspekten sollten folgende Punkte im Vergleich zwischen der Individualmobilität und der Bahn noch berücksichtigt werden:
Zeitgewinn: Auch wenn die Bahn (besonders in Deutschland) einen schlechten Ruf hat, so funktionieren die Reisen im Großen und Ganzen besser als erwartet. Da besonders auf langen Autobahnstrecken auch der eine oder andere Stau einem das Leben schwer macht, gibt es im Vergleich zur Bahn keinen großen Unterschied. Das wichtigste ist aber, dass Sie nicht selbst fahren müssen. Sie können im Zug arbeiten, lesen, schlafen, mit anderen Mitreisenden quatschen, Kaffee trinken und einfach nur aus dem Fenster sehen. Beim Autofahren ist ein Teil dieser Aktivität in der nächsten Zeit – bis das autonome Fahren endlich so weit ist – noch äußerst schwierig oder gar verboten, und das aus guten Gründen.
Lebensqualität: Die paar Euro für eine Sitzreservierung oder eine frühzeitige Planung mit einem günstigen 1. Klasse Ticket erleichtern das Bahnfahren sicherlich. Sie können während der Bahnfahrt aufstehen und sich die Beine vertreten. Für mich ist besonders dass sichere Reisen ein Argument, denn die Aggressivität auf der Straße nimmt immer mehr zu. Apropos Stress, Sie müssen mit der Bahn auch keinen Parkplatz in der Stadt suchen.
Ich bin der Meinung, dass die Mobilität der Zukunft ein gemischtes Konzept aus öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Beginn noch Einzelmobilität, später geteilten Ressourcen, sein wird. Es gibt heute schon viele verschiedene Initiativen und Angebote, um die Mobilität anders zu gestalten und ich bin zuversichtlich, dass es in Zukunft auch noch viele weitere Möglichkeiten geben wird.
Was glauben Sie, kann das funktionieren? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!
Beste Grüße,
Ihre Marlene Buchinger