Noch immer fragen sich viele, wie der E-Auto-Alltag wirklich funktioniert? Im Jahr 2019 sind wir über 30.000 Kilometer elektrisch gefahren. Damit können wir uns weiterhin als E-Vielfahrer bezeichnen. Unser E-Fahrzeug hat mittlerweile knapp 130.000 Kilometer auf dem Tacho und bisher gab es keine nennenswerten Reparaturen oder Verschleißerscheinungen.
Tesla war auch von den fehlerhaften Airbags der Firma Takata betroffen, die auch an fast sämtliche anderen Automobilhersteller geliefert wurden. Wir erhielten eine Verständigung und ich bin zum nächstgelegenen Servicestützpunkt, für uns in München, gefahren. Im Zuge eines generellen Autochecks fiel auf, dass unsere Bremsen getauscht werden mussten.
Neue Bremsen
Knapp 130.000 Kilometer mit einem Bremsensatz sind für konventionelle Fahrzeuge ein sensationeller Wert. Als E-Auto-Fahrer hätten wir aber auf eine größere Reichweite gehofft. Grundsätzlich rekuperieren Elektrofahrzeuge, das heißt, sie speisen die Bremsenergie in die Batterie zurück. Bei vorausschauender Fahrweise wird die Bremse nur mehr in absoluten Notfälle gebraucht. Da lag leider unser Fehler! Wenn die Bremsen zu wenig betätigt werden, „verglasen“ sie. Das heißt, die Bremsbeläge werden porös bzw. korrodieren.
Ein „verglaster“ Bremsbelag stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Daher haben wir uns für die sofortige Reparatur und den Austausch aller vier Beläge und der zugehörigen Bremsscheiben entschieden.
Für die Zukunft gilt jetzt folgendes: Wir werden regelmäßig bewusst bremsen. Der Tipp von Tesla lautet: Nach einer längeren Strecke von mehr als 50 Kilometern soll man am Ende der Fahrt die Rekuperation von „Standard“ auf „Niedrig“ setzen und dann bewusst bremsen. Wenn die Bremsbeläge heiß sind, verdampft überschüssiges Wasser und kann sich nicht auf den Belägen ablegen während das Fahrzeug anschließend in der Garage steht.
E-Auto-Alltag im Winter
Apropos Rekuperation: Diese ist im Winter etwas limitiert, da die Batterie bei Fahrtbeginn meist noch kalt ist. Wir laden daher etwa eine halbe Stunde vor Fahrtbeginn noch etwas Strom nach. Das funktioniert ganz einfach über die Fahrzeug-App, ohne das ich dafür in die Garage gehen muss. Durch das Laden wird die Batterie vorgewärmt und kann bei Bremsvorgängen die entstehende Energie besser aufnehmen.
Ein weiterer Tipp für den E-Auto-Alltag im Winter: Nutzen Sie die Sitzheizung anstatt das gesamte Fahrzeug auf 25 Grad hochzuheizen. Durch die direkte Wärmeübertragung spart man Energie. Der Fahrzeuginnenraum ist dann mit 19-20 Grad ausreichend beheizt. Viele E-Auto-Skeptiker glauben ja noch immer, man brauche im Winter Unmengen an Energie um den Innenraum zu heizen. Nein, das ist nicht so. Der Energiebedarf ist nur in der Anfangsphase etwas höher, danach wird die Temperatur nur gehalten. Dabei tragen auch die Insassen bei, denn ein erwachsener Mensch setzt eine ständige Heizleistung von ca. 80 Watt um.
Tesla und die Autoscheiben
Nach der Bremsenreparatur hatten wir leider kein Glück, denn ein Stein traf die Windschutzscheibe. Gut, dieses Mal war es nicht so schlimm und die Scheibe konnte geklebt werden. Witze über Tesla und Steine sind ja in aller Munde, nachdem die Präsentation des neuen E-Pickups alias Cybertruck von Tesla-Chef Elon Musk etwas skurril endete. Eigentlich sollte eine bruchsichere Scheibe präsentiert werden, die aber genau bei der Publikumspräsentation des neuen Fahrzeuges brach. Ich glaube zwar, dass das sogar absichtlich inszeniert wurde, denn so war das Medienecho riesig. Ohne dieses Hoppala wäre der Pickup sonst nur eine Randnotiz in den Medien gewesen wäre.
Jedenfalls hat der amerikanische E-Autohersteller in den letzten Jahren massiv in die Sicherheit der Scheiben investiert, wie man an folgendem Video sehen kann:
Ein Hammer trifft auf einer kanadischen Autobahn die Windschutzscheibe eines Tesla Model 3. Dabei wurden weder der Fahrer verletzt noch ist die Scheibe rausgefallen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Fahrt! Bei Fragen oder für Anregungen freue ich mich über Ihre Nachricht.
Beste Grüße
Ihre Marlene Buchinger