Vor kurzem habe ich mich sehr über ein Exemplar des neuen Buchs „10 Argumente gegen das Elektroauto“ in meiner Post gefreut. Der Titel macht neugierig und ich habe die Inhalte an drei Abenden verschlungen. Keine Sorge, wir schwören der E-Mobilität nicht ab. Der volle Titel des Buches lautet „10 Argumente gegen das Elektroauto – die Sie gleich vergessen können!“.
10 Argumente
Die Idee des Buches ist es die zehn häufigsten Fragen und teilweise haarsträubenden Argumente, die über Elektromobilität kursieren, aufzugreifen und kurz und verständlich zu entkräften.
Die Zielgruppe sind Leute, die überlegen sich ein Elektrofahrzeug zu kaufen oder sich generell für das Thema interessieren. Selbst Fachleute finden teilweise neue Fakten in dem Buch.
Die Autoren sind Dieter Graf und Herbert Starmühler. Dieter Graf ist E-Mobilitäts-Praktiker, der mit seinem Auto gut 80.000 km pro Jahr elektrisch fährt. Er hat für den Restart Thinking Blog bereits über die E-Days 2018 in Wien berichtet. Herbert Starmühler gibt das österreichische Fachmagazin für Elektromobilität e:mobil heraus.
Aufbau des Buches
Es geht zuerst immer um das jeweilige Vorurteil und man bekommt gleich die wichtigste Antwort dazu. Beispielsweise heißt es im Kapitel 6
„Wir haben nicht genug Strom“
„Doch! Würde man ganz Österreich mit einem E-Auto ausstatten, bräuchte man nicht halb so viel Strom, wie wir jährlich exportieren“
Anschließend werden weitere Fakten kurz erklärt. Außerdem finden sich in dem Buch anschauliche Vergleiche. Haben Sie sich schon mal überlegt, was man mit dem Geld, das wir jährlich für Energieimporte zur Benzin- und Dieselerzeugung ausgeben, alles tun könnten? Die Buchautoren kommen zu dem Schluss, dass man zum Beispiel Photovolotaik-Anlagen mit einer Leistung von 1.200 MWp (das entspricht etwa 15 Mal der Nennleistung des Achensee-Kraftwerks) oder 24.548 Schnellladestationen zu einem Stückpreis von 50.000 Euro bauen könnte. Und das pro Jahr!
Die Autoren stellen spannende Überlegungen an. Mir hat beispielsweise der Ansatz eine Leistungsobergrenze für Fahrzeuge sehr gefallen, denn wozu brauchen wir noch brachialere Beschleunigungswerte? Der Aussage, dass „leistungsstarke Fahrzeuge nur hochriskantem Imponiergehabe, dem Nicht-Einhalten von Sicherheitsabständen und unverhältnismäßigen Schadstoffemissionen“ dienen, stimme ich absolut zu.
Das Buch ist in einem flüssigen Sprachstil geschrieben und hat auch ein paar Seitenhiebe auf die konventionelle Autoindustrie und deren Anhänger parat. Ich finde die Autoren haben Recht, wenn sie sagen, dass jemand der sich rühmt 800 oder 1.000 Kilometer am Stück ohne Pause zu fahren, nichts im Straßenverkehr verloren hat.
Zusätzliche Informationen
Hin und wieder gibt es Themen-Exkurse, beispielsweise über die traditionelle Autoindustrie. Hier merke ich, dass sich das Bild meines Erachtens auf die deutsche Autoindustrie bezieht, denn andere Hersteller, vor allem in Asien, denken da bereits weiter.
Im Kapitel 4 wurden Vergleichsrechnungen zwischen verfügbaren Elektrofahrzeugen und etwa gleich großen bzw. ausgestatteten Benzin- oder Dieselfahrzeugen gemacht. In den Rechnungen wurden die Preise und Betriebskosten verglichen und auf die Laufzeit hochgerechnet. Ein Vergleich der CO2 Emissionen auf Basis des tatsächlichen CO2 Ausstoß beim Fahren ist ebenso angeführt.
Falls Sie das Thema Treibhausgas- und Luftschadstoff-Emissionen im Detail interessiert, empfehle ich Ihnen unseren Artikel und die zugehörige Rechnung (auch als Download verfügbar). Damit können Sie die Emissionen für den Betrieb von Fahrzeugen ab der Förderung bzw. Produktion der Treibstoffe vergleichen.
Fazit
Das Buch „10 Argumente gegen das Elektroauto“ ist absolut lesenwert und für Einstieger in das Thema Elektromobilität empfehlenswert!
Sollten Sie noch Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht.
Beste Grüße
Ihre Marlene Buchinger
Mehr Informationen zum Buch:
10 Argumente gegen das Elektroauto
– die Sie gleich vergessen können!
Graf & Starmühler
Verlag Starmühler
ISBN: 978-3-200-05767-8
19,00 Euro inkl. UST